Die Schweizermeister:innen sind gekürt
- manuelaschenker
- 5. Mai
- 6 Min. Lesezeit
von Aline Leitner

Nach einem spannenden ersten Tag ging es am 4. Mai um alles oder nichts. Ein letztes Mal vor der langen Sommerpause kämpften die 32 Teams um Gold- oder Bronzemedaillen. Und da sich in Aarau die «crème de la crème» des Schweizer Nachwuchssports die Klinke in die Hand gab, waren spannende Matches mit lautstarken Fans vorprogrammiert.
Genauso lautstark, wie der erste Tag zu Ende ging, starteten die Fans auch in die ersten Partien des zweiten Tages. Aus der ganzen Schweiz sind sie angereist und hatten Kuhglocken, Fahnen, Trommeln, Ratschen und Tröten im Gepäck mit dabei. Dass Volleyball alle – von Jung bis Alt und Gross bis Klein – vereint, zeigte der Blick ins Publikum.
Mehr als 4'000 Menschen vor Ort und druchschnittlich 2500 Personen im Livestream haben über die zwei Tage hinweg die jungen Athletinnen und Athleten auf der Kunsteisenbahn in Aarau angefeuert und mit ihnen mitgefiebert. Wenn du wissen willst, wem die Nationalratspräsidentin Maja Riniker, Nationalspielerin und Volleyballprofi Laura Künzler, ehemaliger Nationalspieler und Volleyspieler Julian Fischer zusammen mit Daniela Aeschlimann, Präsdientin von Swiss Volley, die Medaillen überreichen konnten, dann lies den nachfolgenden Text gerne bis zum Ende.
32 Spiele, 4490 Punkte, 6 Fünfsätzer und 3 Back-to-back-Goldmedaillen. Soviel zu den «Stats» der diesjährigen Final4-Ausgabe in Aarau. Im Herrenbereich duellierten sich 10 verschiedene Vereine um die Medaillen, im Damenbereich waren es 12. Keinem der exzellenten Nachwuchsvereine gelang es, in allen der vier Alterskategorien Teams zu stellen. Besonders hervorheben möchte die Autorin jedoch die drei BTV-Aarau Teams, die sich Achtung Spoiler am Ende des Turniers einen kompletten Medaillensatz sicherten. Auch Uni Bern war mit drei Herrenteams am Start, hatte jedoch in den Semifinals gleich drei Mal Pech und musste sich mit zwei Bronzemedaillen begnügen. Ebenfalls in drei Herren-Alterskategorien vertreten waren der TSV Jona (2x Gold! und 1x Bronze). Die Stadt Basel dürfte wohl auch Grund zum Feiern haben: Die U16 Frauen (Leo/Uni Basel) holten sich Gold, die U16 Männer (Leo/City Volley Basel) und U20 Männern (City Volley Basel) je Silber.
Finals U16 Frauen
Die Stadtluzernerinnen zünden im kleinen Finale von Anfang an den Turbo und lassen den Spielerinnen vom VBC Meyrin im ersten Satz keine Chance (25:10). In den Sätzen zwei (21:25) und drei (17:25) können die Genferinnen zwar ein wenig besser mithalten, jedoch reicht es nicht, um den Frauen von Volley Luzern City das Wasser zu reichen. Diese belohnen sich mit der Bronzemedaille.
Das Spiel um Gold war ebenfalls eine klare Sache. Leo/Uni Basel setzt sich im ersten Satz mit 25:23 durch und nimmt den Schwung mit in die weiteren zwei Durchgänge (25:14, 25:18). Den Spielerinnen von Bellinzona Volley gelingt es zwar, einzelne Ausrufezeichen zu setzen, jedoch haben die LEO/Uni-Baslerinnen immer die Nase vorne und holen sich mit einem klaren 3:0-Sieg die Goldmedaille und mit Josefa Valdés auch gleich noch den MVP-Titel.
Finals U16 Knaben
Für die Spieler vom VBC Uni Bern und vom VBC Bösingen war es das erste Mal an einem solch grossen Anlass. Sie waren letztes Jahr in den Final4 nicht dabei. Die Fribourger erwischen im Kampf um Rang 3 einen besseren Start und gewinnen den ersten Satz sehr knapp mit 25:23. Die Uni-Berner jedoch bleiben ihrem Gameplan treu, setzen sich in der Folge mit 25:21, 25:19 und 25:16 klar durch und bejubeln wohlverdient die Bronzemedaille.
Im grossen Finale hätte der Start nicht nervenaufreibender sein können. Chênois gewinnt den ersten Satz mit 27:25. Das lassen die Basler (Leo/City) nicht auf sich sitzen: Sie können kontern und gewinnen den zweiten Satz klar 25:14. Sätze 3 (25:17) und 4 (25:22) sichern sich dann allerdings wieder die Genfer und holen somit die Goldmedaille in die Westschweiz. Zum MVP wird Vadim Fraissinede von Chênois Genève gekürt.
Finals U18 Frauen
Die Genferinnen dominieren den kleinen Final von Anfang an und gewinnen den ersten Satz mit 25:11. Die Spielerinnen vom VBC Cheseaux fangen sich im zweiten Satz ein wenig und kommen nahe an Genève Volley ran. Für den Satzgewinn reicht es dann trotzdem nicht (22:25). Genf spielt auch im dritten Satz souverän und holt sich mit 25:17 die Bronzemedaille.
Im Spiel um die Goldmedaille erwischen die Aarauerinnen gegen die Spielerinnen von La Suze einen grossartigen Start und können sich in den ersten beiden Durchgängen mit 25:19 und 25:13 früh absetzen. Die Eagles spielen eine Klasse besser und holen sich – nach einem ganz kurzen Zittern gegen Ende des dritten Satzes (25:20) – den wohlverdienten Schweizermeisterinnentitel. Als MVP wird BTV-Aarau-Captain Meret Aarden ausgezeichnet.
Finals U18 Männer
Die Fans von Servette Star-Onex, die den weiten Weg nach Aarau auf sich genommen haben, werden an diesem Sonntag-Vormittag definitiv belohnt. Die Spieler vom SSO lassen sich im kleinen Final vom 2:0-Sätzerückstand (17:25, 18:25) nämlich nicht aus der Ruhe bringen, holen sich die Sätze 3 und 4 ohne grosse Mühe (25:15, 25:14) und belohnen sich für diesen Kraftakt mit einem glasklaren fünften Satz (15:4) und der Bronzemedaille.
Auch das Goldfinale bietet den Zuschauer:innen spannende Momente, insbesondere gegen Ende des ersten Satzes: Der TSV Jona hat mehrere Satzbälle, bevor das Nervenflattern einsetzt. Davon kann Amriswil jedoch nicht profitieren und verliert den Satz knapp mit 23:25. Durchgang zwei holt sich dann Amriswil nach einer spannenden Money-Time mit 25:21. Die Vorjahressieger vom TSV Jona behalten ihre Nerven, entscheiden die Sätze 3 (25:21) und 4 (25:18) für sich und holen das Gold-Double. Als «the cherry on top» wurde Lukas Bartholet zum MVP auserwählt.
Finals U20 Frauen
Die Spielerinnen von NUC starten fulminant ins Bronze-Match. Doch Aarau zaubert und verwandelt einen 3-Punkte-Rückstand in einen 5-Punkte-Vorsprung und besiegelt kurz darauf den Satzgewinn zum 25:18. In den Sätzen 2 und 3 lässt Aarau den Spielerinnen von Neuchâtel nur wenige Chancen auf Punkte und sichert sich souverän mit 25:15 und 25:14 die Bronzemedaille.
Auch der Match um Gold der Vorjahressiegerinnen U18 (Frispike) gegen Volley Espoirs Biel-Bienne bietet alles, was den Volleysport ausmacht: Packende Ballwechsel und emotionale Momente beim Punktebejubeln. Biel holt sich die zwei ersten Sätze mit je 25:22. Frispike reagiert auf die drohende Niederlage und sichert sich den dritten Satz mit 25:18. Doch die Bielerinnen legen einen weiteren Zacken zu und sichern sich mit 25:17 die U20-Goldmedaille. Wir gratulieren der Bielerin Léonie Perret zur Wahl zur MVP.
Finals U20 Männer
Die Vorjahressieger vom VBC Uni Bern drücken dem Spiel um den Platz auf dem Podest von Anfang an ihren Stempel auf und holen sich den ersten Satz mit 25:16 klar. Das lassen die Spieler von Kanti Baden nicht auf sich sitzen und bieten Paroli: Erst ganz zum Schluss setzen sich die Berner mit zwei Punkten ab und holen sich mit 25:23 auch Durchgang 2. Im dritten Satz zeigen beide Teams eine solide Leistung und belohnen die Zuschauer:innen mit spektakulären Ballwechseln. Uni Bern gewinnt mit 25:20 den letzten Satz und somit die Bronzemedaille.
Auch im grossen Finale zeigen beide Teams Volleyball auf Spitzenniveau. Der TSV Jona sichert sich den ersten Satz mit 25:18, bevor City Volley Basel mit 25:19 den zweiten holt. Die St. Galler sichern sich nach grandiosen Ballwechseln den dritten Satz mit 25:20 und bringen auch den vierten Satz und somit die Goldmedaille mit einem klaren 25:16 in trockene Tücher. Als MVP darf Nico Büsser vom TSV Jona in die Kamera lachen.
Finals U23 Frauen
Im kleinen Final um Bronze macht Cheseaux nach einem nervenaufreibend knappen ersten Satz (25:23) im zweiten Durchgang mit 25:10 kurzen Prozess. Auch im dritten Satz setzen sie sich klar gegen Servette Star-Onex durch und belohnen sich mit der Bronzemedaille (25:17).
Die Spielerinnen von Neuchâtel UC haben das Zepter im Kampf um Gold von Anfang an in der Hand und spielen in einer eigenen Liga. Die Vorjahresdritten aus Aarau nutzen ihre Chancen zu wenig; besonders im ersten Satz, der mit 25:23 an NUC geht. Die Spielerinnen von NUC dominieren die Sätze 2 und 3 weitgehend (25:13, 25:20) und krönen sich zu den U23-Schweizermeisterinnen. MVP wird die flinke Libera von NUC, Fabiana Mottis.
Finals U23 Männer
Wie ausgeglichen das Niveau im Bronzespiel war, zeigt der Blick auf das Resultat: Lausanne UC verpasst nach einem packenden 5-Sätzer die erneute Bronzemedaille und muss sich vom TSV Jona geschlagen geben. Die St. Galler haben im ersten Satz den längeren Atem (28:26) und demonstrieren im dritten Satz (25:11) zu was sie fähig sind. Wogegen Lausanne UC den zweiten Satz 25:21 gewinnt, im vierten den längeren Atem hat und mit 26:24 den Entscheidungssatz erzwingt. In den entscheidenden Momenten ist Jona dann stabiler und darf mit 15:12 die Bronzemedaille bejubeln.
Die Mission der Amriswiler ist klar: Sie wollen das Golddouble, den «Back-to-back-U23-Schweizermeistertitel». Da hat jedoch Schönenwerd noch ein Wort mitzureden. Im ersten Satz bietet sich den Zuschauer:innen ein ausgeglichenes, packendes Spiel auf Topniveau. Schlussendlich nutzen die Thurgauer ihre Chance zum Satzgewinn (30:28). Schönenwerd reagiert in Satz 2 und lässt seine Qualitäten aufblitzen (25:18). Der dritte Satz wird erneut zur Zitterpartie. Nach einer hochemotionalen Phase und der einzigen gelben Karte des Turniers machen die Amriswiler den Sack mit 27:25 zu. Im vierten Satz haben die Amriswiler in jeder Aktion das glücklichere Händchen und luchsen den Schönenwerdern Punkt für Punkt ab. Den Niederämtern will nichts mehr gelingen, weshalb Amriswil tatsächlich mit 25:16 den erneuten U23-Schweizermeistertitel und seinen MVP Étienne Schalch bejubeln darf.
Comentários